Es ist vollbracht: Kapitän Ammar Abbas Abduljabar stemmte den Pokal in die Höhe.

Nach nur einem Jahr Abstinenz und dem Gang in Liga zwei kehrt die Bundesliga-Riege
der Hamburg GIANTS in die erste Boxsport-Bundesliga zurück. Im Duell der beiden
punktgleichen Teams aus Hamburg und Bremerhaven setzten sich die Riesen aus der
Elbmetropole gegen die Fishtown Fighters von der Weser mit 14:7 im finalen Showdown
durch und gingen damit aus jedem der sieben Kämpfe siegreich hervor.

„Das Ergebnis zeigt, dass wir verdient ganz oben stehen. Die Jungs haben sich überragend präsentiert und über den ganzen Abend keine Zweifel aufkommen lassen“, lobt Christian Morales, Sportlicher Leiter. Auch die anschließende Aftershowparty war ein voller Erfolg: Für das Straßenkinderprojekt Momo kamen über 2.200 Euro an Spenden zusammen.Mit dem deutlichen 14:7-Erfolg vor heimischen Publikum in der Boxsporthalle am Braamkamp revanchierten sich die Hamburg GIANTS für die im Hinkampf erlittene einzige Saisonniederlage: „Wir sind froh noch mal gezeigt zu haben, wer die Nummer eins im Norden ist. Bremerhaven war als Liga-Neuling über die gesamte Saison hinweg aber ein starker
Gegner und hat sich den zweiten Platz mehr als verdient.“

 

Vor dem letzten Kampfabend der Saison 2018/19 war klar, um was es geht: Nachdem beide
Teams aus jeweils fünf Kämpfen vier Siege errangen, musste der abschließende direkte
Vergleich über den Zweitliga-Meister entscheiden. Entsprechend couragiert gingen die
GIANTS, vor Beginn eingeschworen durch Sportdirektor Morales, im Ring zu Werke.

Ani Haxhilari, amtierender Deutscher Meister der U21, zeigte im Bantamgewicht erneut, welch
gute Entwicklung er über die Saison hinweg genommen hat und ließ durch sein Auge gepaart
mit seiner Schnelligkeit Mirzaie Obeidelah keine Chance. Nahtlos daran an knüpfte der
ungarische Einflieger Roland Gálos, bekam mit Mert Caliskan einen aus der Defensive heraus
agierenden Gegner und zeigte durch gute Kombinationen immer wieder seine internationale
Klasse. „Im Gegensatz zum Kampf in Hessen konnte er seine Leistung diesmal über alle drei
Runden bestätigen“, schätzt Cheftrainer Antaoli Hoppe ein.

Die Reihe der klaren Siege setzte der in drei Jahren Bundesliga weiter ungeschlagene Edison
Zani – von vielen als bester Halb-Weltergewichtler Deutschlands gesehen – fort. Zani machte
seinem Spitznamen „Fast Edi“ dabei alle Ehre: Noch in der ersten Runde warfen die Gäste
aus der roten Ecke das Handtuch, gleichbedeutend mit einer Vorentscheidung, denn zur
Halbzeit fehlte den Riesen nur noch ein Sieg zum vorzeitigen Mannschaftserfolg.

Auch darauf mussten die fast 500 Zuschauer nicht lange warten: Nawid Asefi ließ sich durch
den größenmäßig unterlegenen, trotzdem in der ersten Runde immer wieder mutig in den
Infight stürmenden, Talo Samir nicht von seiner Marschroute abbringen und setzte die von
Hoppe vorgegebene Taktik der langen Hände konsequent um. Angetrieben vom vorzeitigen
Mannschaftssieg und der gelösten Stimmung auf den Rängen blieben die GIANTS weiter
hungrig. Erst belohnte sich Vezir Agirman nach zuletzt knappen Niederlagen mit einem Sieg
in einem engen Fight gegen Babayan Hamlet, dann lieferte Kapitän Ammar Abbas Abduljabar
wie so oft eine offensiv geführte Ringschlacht gegen Sebastian Wiktoriak und stellte sich voll
in den Dienst der Mannschaft.

Als vor zwei Tagen der eigentlich eingeplante gegen Team Hessen siegreiche Oleksandr
Chupil verletzungsbedingt absagte, erfuhr Abduljabar von seinem Einsatz. Nachdem er erst
kürzlich aus dem Heimaturlaub aus dem Irak zurückkam, nahm er innerhalb 48 Stunden acht
Kilogramm ab, um das Gewichtslimit zu erreichen. „Vor allem einige Saunagänge halfen mir
dabei. Das war natürlich hart, aber als Kapitän muss man vorangehen“, freut sich der
amtierende Deutsche Meister nach dem gewonnenen Fight. Das i-Tüpfelchen setzte
Superschwergewichtler Collin Biesenberger, der damit neben Edison Zani als einziger
Hamburger in allen eingesetzten Einzelkämpfen in dieser Saison ungeschlagen blieb. „Eine
tolle Entwicklung, die er im letzten Jahr genommen hat. Für einen Superschwergewichtler ist
er sehr beweglich, weiß dies gut einzusetzen“, so Hoppe über seinen Schützling.

Doch nicht nur sportlich avancierte der Abend in der Boxsporthalle am Braamkamp zu einem
absoluten Highlight. Während der Veranstaltung und auf der anschließenden Aftershowparty
by Rudolph Immobilien, bei der neben Boxgrößen wie Jürgen Blin auch „der Gladiator“ Ralf
Moeller zu Gast war, kamen über 2.200 Euro an Spenden für das Straßenkinderprojekt Momo
zusammen. „Toll dass so viele Prominente am gestrigen Abend den Weg nach Hamburg
fanden und für einen guten Zweck spendeten. Gepaart mit dem sensationellen Aufstieg der
Mannschaft eine perfekte Veranstaltung, die zeigte, dass der Boxsport auch für sozial
benachteiligte Menschen da ist“, betont Norbert Rudolph, Director of Operations.
Rudolph war es auch, der sein Versprechen erneuerte und den Blick bereits auf die kommende
Saison legte. Dann wollen die Hamburger wieder in der 1. Bundesliga angreifen: „Nach etwas
Ruhe werden wir uns als Team zusammensetzen und die Planungen für die kommende Saison
im Oberhaus angehen. Hamburg gehört in die erste Liga.“

Dabei hat auch Sportdirektor Christian Morales nach der Zweitliga-Meisterschaft Blut geleckt
– die GIANTS wollen die arrivierten Bundesliga-Teams ärgern. „Wir werden die Saison
analysieren, eine Planung für die neue erstellen. Das Ziel ist es, unsere Hamburger Jungs als
Gesicht der Mannschaft zu behalten. Ein erster Platz in der ersten Liga würde natürlich auch
gut schmecken, auf jeden Fall wollen wir aber frech auftreten“, lässt sich Morales bereits einen
Blick in die Zukunft entlocken.

Bericht Pressesprecher – Johann Reinhardt
Bilder – Torsten Helmke